Donnerstag, November 24, 2011

Musika-Review: Justice - ''Audio, Video, Disco''

 Als bekanntgegeben wurde, dass Justice 2006 bei den MTV Video Music Awards für "We are your friends" den Preis für das beste Video erhalten, stürmte Kanye West vor Wut auf die Bühne, da er wohl nicht damit gerechnet hatte, dass zwei (ihm wahrscheinlich unbekannte) französische Elektro-Musik Künstler diesen Preis erhielten und nicht Yeezy.
Mittlerweile ist auch er ein Fan des französischen Duos, holte sich sogar für sein Video "Good Life" die selben Produzenten, die auch Justices Video zu "D.A.N.C.E." produziert hatten. 
Mittlerweile sind Justice (und ihr Plattenlabel Ed Banger) zu den Koryphäen der französischen Elektro- Musik geworden. Ihr Debütalbum "†" war ein voller Erfolg. 
Letzten Monat erschien nun ihr lang erwartetes zweites Album "Audio,Video,Disco" und die große Frage war natrülich, ob sie an den Erfolg des ersten Albums anknüpfen können. 
Hierüber sind sich die Kritiker jedoch mal wieder nicht einig. Die BBC schreibt dass sich Justice mit Audio, Video, Disco ihr eigenes Reich kreieren und sich zu einer ''beeindruckenden Kraft" entwickelt haben. 
Das Intro-Magazin wiederum schreibt, dass die synthetischen Gitarren leider nur "wie ein wahnsinnig müder Abklatsch von Daft Punks Jahrtausendwendewerk >>Discovery<< " klingen.
In der Tat ist Audio, Video, Disco  nicht mit dem Vorgängeralbum zu vergleichen. Während bei "†" noch auf den maximalen Sound mit viel technisch-experimentellem Schnick-Schnack gesetzt wurde, ist das zweite Album von Justice deutlich rocklastig. (Oder wie viele Kritiker auch schreiben: Justice goes Glamrock) 
Deutlich wird Justices neue Glamrock-Attitüde bei den Songs Ohio, Brianvision und insbesondere bei Parade, bei dem schon fast Queens We will rock you- Flair aufkommt. Auch das lange Gitarren-Solo bei New lands zeigt deutlich den neuen musikalischen Weg, den die beiden Künstler anscheinend einschlagen wollen.
Obwohl Justices Ideenreichtum noch stets erkennbar ist, fällt doch auf, dass Audio, Video, Disco viel glatter und kantenloser ist als "†", was wohl laut der Künstler auch so beabsichtigt ist. Da gibt es nicht einen Song der aus der Reihe tanzt und für Aufsehen sorgt. Folglich fehlt bei vielen Nummern der Hit-Faktor.

Ob dieser neue Sound innovativ ist, bleibt schwer zu beantworten. Einerseits wäre es fatal, wenn Justice nach dem gleichen Schema poduziert hätten, wie bei ihrem Debut. Schliesslich hatte sie genau dies vom Mainstream abgehoben, sie aber durch ihren grossen Erfolg gleichzeitig zum Mainstream gemacht. Möchten sie also ihrer Rolle als experiementelle Elekro-Sound-Jongleure treu werden, müssen eben aus dieser Rolle rausfallen und sich neu erfinden. Jedoch ist fraglich, ob Audio, Video, Disco  schon das Maximum ihres Könnens ist.




Parade aus Audio, Video, Disco


waters of nazareth  aus 

1 Kommentar:

  1. Nicht meine Musikrichtung ;-) Einen hübschen Blog hast du, der Header ist toll.

    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen