Montag, Oktober 24, 2011

Euro-Occupy-Lybien-Krise! hä,wie?-Teil 1

(Foto:dpa)

Selbst wenn man die Nachrichten nicht bewusst verfolgt, ist das Wort "Krise" ständig und weltweit in aller Munde. Politische Krisen, Wirtschaftliche Krisen, Soziale und Religiöse Krisen und mittendrin der "Wutbürger".(übrigens Wort des Jahres 2010) Aber was ist der Ursprung dieser Krisen? Und warum kommen diese Konfliktherde zum Vorschein?
Hier eine kleine Zusammenfassung für Dummys: 


TEIL 1
Die Euro-Krise:

"Die Euro-Krise hat zwei Hauptursachen: Die hohen Schulden einiger Länder und die halbherzige Konstruktion der Währungsunion." (Quelle: Spiegel.de:"Vorhang auf für den nächsten Rettungsakt")

Das größte Problemfeld stellt hierbei das hochverschuldete Griechenland dar. (Die Schuldenhöhe beträgt ca.160% des Bruttoinlandsprodukt.)
Kleines Rechenbeispiel: Nehmen wir an, das Bruttoinlandsprodukt eines Landes beträgt 100€, dann beträgt die Schuldenhöhe 160€. Auf Griechenland bezogen entstehen dabei natürlich Beträge in ganz anderen Dimensionen und wir müssen hierbei nicht Peter Zwegat fragen, um zu wissen, wie schwierig ein Ausweg aus so einer Situation sein muss.
Wie entstehen Schulden? Richtig, indem mehr Geld ausgegeben,als durch die eigene Wirtschaft eingenommen wird. In Griechenland sind besonders diese strukturellen Probleme der Auslöser für die Krise.


  1. Zu hohe Ausgaben: z.B.Überbesetzte Ämter (von knapp 11 Millionen arbeiten geschätzt 700.000 bis 1Million Griechen als Beamte), schwer nachvollziehbare Staatsausgaben, hohe Ausgaben für Sozialleistungen (frühes Rentenalter, überdurchschnittlich hohe Renten, Rentenauszahlungen für längst Verstorbene etc.)
  2. Schwache Wirtschaft. Griechenland produziert und exportiert nicht genug, um die Kosten für die Importe und die Abzuzahlenden Kredite zu finanzieren. Außerdem führten Lohn-/Pensionserhöhungen und Steuersenkungen zu einem Ungleichgewicht.

Wie wird geholfen? Da Griechenland zu Beginn der Krise nicht ganz ehrlich wahr, was ihre finanzielle Lage angeht, bestand nur wenig Vertrauen auf Seiten der Banken und der anderen Euro-Länder, was die Kreditwürdigkeit Griechenlands angeht, denn woher sollen sie auch sicher wissen, dass sie ihr Geld jemals wiederbekommen?
Die Kredite benötigt Griechenland jedoch dringend, um ihre laufenden Staatsausgaben zu finanzieren und einem Staatsbankrott zu entgehen. Das benötigte Geld bekommen sie also nur, wenn sie die (relativ) strengen Bedingungen der Banken und Euro-Länder erfüllen. Dazu gehören massive Kürzungen der Löhne,der Sozialleistungen und Erhöhung der Steuer.
Dass diese Bedingungen dem Normalbürger in Griechenland nicht gefallen, ist verständlich (aber im Grunde  korrigieren die Auflagen bloß das, was Griechenland in die Krise geführt hat.)

Warum genau spricht man dann von einer Euro-Krise? Zum Einen hat die Krise gezeigt, dass es Defizite in der EU gibt und Staaten,die gegen Verträge verstoßen und dafür nicht bestraft werden können. Trotzdem ist es notwendig,dass alle Staaten der Eurozone für die Fehler (/Schulden) der betroffenen Staaten gerade stehen, damit der Euro stabil bleibt.
Würden dies nicht geschehen und ließe man beispielsweise Griechenland bankrott gehen, so hätte das schwere Auswirkungen auf das betroffene Land und die gesamte Eurozone.
Griechenland könnte seine Staatsausgaben nur noch durch Staatseinnahmen finanzieren, also durch sehr hohe Steuern,Streichungen oder Kürzungen von Löhnen und anderen Unterstützungen, da keine Bank der Welt einem bankrotten Staat Geld leiht. Dies Bevölkerung verarmt und dies wiederum bringt die Wirtschaft zum Einstürzen(,da ja niemand Geld hat, um etwas zu kaufen).
Für die Eurozone würde ein Bankrott bedeuten, dass auch anderen hochverschuldeten Staaten ein Bankrott drohen könnte, da das Misstrauen ihnen gegenüber wächst und sie es schwerer haben,Kredite zu bekommen und auf diese auch sehr hohe Zinsen zahlen müssten.
Da auch Banken außerhalb Griechenlands in griechische Staatsanleihen investiert haben, würden auch große Verluste für sie entstehen (z.B. die EZB, die zur Hilfe Griechenlands ebenfalls Staatsanleihen gekauft hat).
Insgesamt sind die Folgen nicht völlig berechenbar, jedoch ist klar, dass ein Staatsbankrott Griechenlands verhindert werden muss, da es sonst Auswirkungen auf die restliche Eurozone haben wird.

Noch Fragen?

Staatsanleihen: "Quasi" Aktien,also Anteile eines Landes, die gekauft werden können als Geldanlagen
EZB: Europäische Zentralbank
Eurozone: Länder, in denen der Euro als Währung gilt, derzeit 17 Staaten
Bruttoinlandsprodukt: Der Gesamtwert dessen, was ein Land innerhalb eines Jahres produziert hat
(Foto:Toonpool.com)

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