Montag, Oktober 31, 2011

Musika-Review: Sido&Bushido "23 (Deluxe Edition)

Es wurde mit Spannung (von der deutschen Hip-Hop Welt) erwartet. Nun ist es da und wird vom Feuilleton mehr oder weniger zerissen. Doch ist das gerechtfertigt?

Sidos und Bushidos gemeinsames Album "23" ist seit gut zwei Wochen auf dem Markt und JA ich habe es mir besorgt und angehört. Obwohl ich Bushidos Musik nie mochte
und Sidos Musik auch nicht täglich bei mir läuft, hatte ich schon bestimmte Erwartungen an das Album. 1. sah der Trailer vielversprechend aus, 2. soll es wohl auch kein Zufall sein, dass sich die beiden gerade jetzt, kurz nach Jay-Zs und Kanye Wests "Watch the throne" wiedervereinigt haben. Jedoch hält "23" weder das, was der Trailer verspricht, noch hält es einem Vergleich mit Hova und Yeezy stand. Es ist weder innovativ, noch abwechslungsreich und schon gar nicht aufregend. Viel mehr sind die meisten Melodien melancholisch durch das in Moll klimpernde Klavier oder dramatisch schreiende E-Gitarren. Die Lyrics sind teilweise sinnlos, aggressiv, Reviermarkiererei ("Verpiss dich man dem Wichser geb ich nicht die Hand los schick mir deine Frau und hoff ich fick sie dann und wichs sie an dann frag dich nicht wie nett sie war, frag dich ob es dreckig war sie kam rum und wir Treibens bunt als hätte ich Konfetti da")
Es klingt gerade so, als ob sie beide zu ihren alten Aggro Berlin Wurzeln zurúckkehren, wobei vorallem Sido sich in den letzten Jahren eher davon weg entwickelt hat.


ABER: Auch wenn in diesem Fall nicht alles Gold ist, was glänzt, ist auch nicht alles Scheisse, was stinkt. Denn es gibt sehr wohl auch tiefgrúndigere Texte. Zum Beispiel der Song "Auch wenn es manchmal regnet", bei dem es sich quasi um einen Song an Gott handelt und auch sehr sentimental arrangiert ist (in den Strophen lediglich mit Acoustic-Gitarre). ("Ich möchte mich entschuldigen dafür.Ich bekenne mich jetzt schuldig hier vor dir, denn alles was ich besitz hast du mir geschenkt") 
Und auch der Song "Erwachsen sein", zu dem Sido und Bushido Peter Maffay hóchstpersónlich  ins Boot geholt haben, zeigt eine ernsthafte, ja schon beinah nachdenklich Seite der beiden Rapper.

Insgesamt kann man festhalten, dass "23" die deutsche Rap-Szene nicht weiterentwickelt und auch nicht als legendáre Versóhnung der ehemaligen Feinde in die Musik-Geschichte eingehen wird. Allerdings sind einige Songs des Albums hórenswert, sofern man deutsche Rap-Musik mag, versteht sich.







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